Ja, Sie haben richtig gesehen, da befindet sich sowohl ein Frage-, als auch Ausrufezeichen hinter dem Wort „Korrektur“. Denn, um die Kirche vorerst im Dorf zu lassen, was wir im Augenblick im DAX sehen, ist zunächst in der Kategorie Rücksetzer einzustufen. Schließlich hat der Index bislang lediglich das offene 250-Punkte-Gap aus dem April geschlossen und damit „nur“ die Übertreibung aus den Monaten Mai und Juni korrigiert. Moment, korrigiert? Da ist es ja schon wieder, dieses Wort, diesmal als Verb getarnt. Beim Blick in den Chart fällt nämlich auf, dass sich seit dem Allzeithoch vom 20. Juni bei 12.951,54 Punkten ein waschechter Abwärtstrend einzeichnen lässt:

Chart - DAX

Für den gibt es viele Gründe – Eurostärke, Dieselschwäche, durchwachsene Unternehmenszahlen (in dieser Woche bspw. von Henkel) und seit Neuestem das unwürdige Säbelrasseln zwischen dem US-amerikanischen Präsidenten Trump und seinem Gegenspieler Kim Jong Un aus Nordkorea. Das wurde in dieser Woche selbst dem rekordverliebten Dow Jones zu viel, der sein jüngstes Alltime-High am Dienstag zwar noch auf 22.179 Punkte ausbauen konnte, danach aber in den Rückwärtsgang schaltete. Für den DAX bedeutet das zusätzlichen Druck, mittlerweile ist das Börsenbarometer sogar an der runden 12.000er-Marke aufgeschlagen. Beziehungsweise darunter, heute früh standen 11.946,13 Punkte auf der Anzeigetafel. Das ist der tiefste Stand seit dem 20. April. Und damit das Ende der Sommer-Rallye 2017. Ob es auch der Anfang einer größeren Korrektur wird, werden wir in den kommenden Sitzungen sehen.