Am gestrigen Dienstag beherrschte die Farbe Rot das Kursgeschehen, wobei ein ganzes Bündel schlechter Nachrichten auf den Notierungen lastete. Zu nennen sind u.a. der EZB-Präsident, der in Portugal eine “graduelle Anpassung” der europäischen Zinspolitik in Aussicht stellte, eine weitere Verschiebung der Abstimmung über Obamacare im US-Senat und erneute Kursverluste bei den US-Tech-Werten. Die Folge:
Der DAX gab deutlich nach und rutschte wieder unter die 12.700er-Marke. Vorbörslich (und das ist durchaus ein Alarmsignal) geht es für die Blue Chips sogar noch tiefer bis an die Schlüsselunterstützung bei 12.600 zurück. Dreht sich die Abwärtsspirale heute weiter, muss mit einem Test der unteren Trendkanalbegrenzung im Bereich von 12.480 Punkten gerechnet werden. Wichtig zu wissen: fällt der DAX unter diese charttechnische Linie, würden durch den Absturz aus dem mittelfristigen Aufwärtstrendkanal neue Verkaufsimpulse aktiviert werden, die den Index in der Folge auch bis an das alte 2015er-Top bei 12.391 oder sogar bis an das obere Ende des offen Gaps vom April bei 12.289 Zählern drücken könnten.
Da die Börse jedoch bekanntlich keine Einbahnstraße ist (und der Aufwärtstrend nach wie vor Bestand hat), ist die Möglichkeit eines schnellen Rebounds noch längst nicht vom Tisch – gelingt es dem DAX nämlich, heute die 12.700er-Marke (idealerweise per Schlusskurs) zurückzuerobern, könnte der gestrige Abverkauf (zunächst) als Ausrutscher gewertet werden.