Mit einem unglaublichen 400-Punkte-Satz ist der DAX heute quasi aus dem Stand auf ein neues Allzeithoch bei 12.428,62 Zähler gesprungen. Diese Energieleistung resultierte aus der deutlichen Erleichterung, mit der die Marktteilnehmer den Ausgang des ersten Wahldurchgangs in Frankreich mit dem Sieg des Europa-Freundes Macron quittierten. Die Charttechnik ist damit komplett auf den Kopf gestellt worden:

Die Widerstände bei 12.075, 12.230 und 12.391 Punkten – in der Vorwoche noch sehnsüchtig aus der Ferne betrachtet oder besser angeschmachtet – wurden förmlich ausradiert, und von der Unterseite spricht heute ohnehin niemand mehr. Aus charttechnischer Sicht steht dem DAX jetzt vielmehr nach oben (fast) alles offen, hält die Aufwärtsdynamik an, wäre ein Überschießen bis in den Bereich um 12.550 spielend möglich. Hier deckelt (zumindest theoretisch) die obere Begrenzung des Januar-Aufwärtstrendkanals die Himmelsstürmer, angesichts der jüngsten Kursexplosion könnte sich dieser Widerstand allerdings auch ganz schnell in Luft auflösen. Bei aller Euphorie sollte jedoch an die Risiken dieses Kurssprungs erinnert werden:

Im Chart klafft nun eine rund 250 Punkte umfassende Kurslücke, die der DAX mit der heutigen Eröffnung hinterlassen hat. Idealerweise setzt der Index nun in den kommenden Sitzungen noch einmal zurück, um dieses gefährliche Gap zu schließen. Drehen die Kurse anschließend wieder nach oben ab, hätten wir es zudem mit einem trendbestätigenden Pullback zu tun, das den jüngsten Rallyeschub mustergültig unterstreichen würde.