(Prime Quants) – Der Jahresauftakt 2016 ist mehr als nur ins Wasser gefallen. Der DAX büßte in den ersten vier Sitzungen 894 Punkte bzw. 8,33% ein und rutschte sogar unter 10.000 auf 9.848 Punkte zurück. So schlecht ist der DAX in seiner Geschichte noch nie in ein neues Handelsjahr gestartet. Die spannende Frage lautet daher nun: Wie weit geht es noch runter?
Zuerst eine Bestandsaufnahme: Der bislang schwächste Jahresauftakt war im Jahr 2000 zu beobachten. Damals verlor der DAX in den ersten vier Handelstagen 6,94 Prozent. Besonders prekär: Im Jahr 2000 wurde ein wichtiges Top ausgebildet. Allerdings konnte der Leitindex die Auftaktverluste zunächst wieder ausbügeln.
Nachdem aus charttechnischer Sicht nun einiges Porzellan zerschlagen wurde, haben wir uns auch solche Indikationen angeschaut, die in der Öffentlichkeit zuletzt keine große Rolle spielten. Eine dieser Indikationen ist beispielsweise die Sotheby’s-Aktie. Sotheby’s ist ein Auktionshaus in New York. Das Prinzip dahinter: Läuft die Konjunktur gut, dann geben die “Reichen” auch Geld für Gemälde, Antiquitäten und Schmuck aus. Muss der Gürtel hingegen enger geschnallt werden, fehlt das Geld für diesen Luxus, was sich auch in der Aktie bemerkbar machen sollte. Der Aktie wird dabei eine Art Vorlauffunktion zugeschrieben. So stoppten die Kurse beispielsweise bereits im Oktober 2007 und gaben damit ein Warnsignal. Wie wir heute wissen, wurde kurz darauf die Finanzkrise losgetreten. Ähnliches war auch im Jahr 2011 zu beobachten als Sotheby’s das Hoch im April markierte, der DAX aber erst im August unter die Räder kam.
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Chart Sothebys |
Im Augenblick könnte die Divergenz kaum größer sein, denn die Aktie hat seit dem letzten markanten Zwischenhoch Ende Juni bereits knapp 39 Prozent an Wert eingebüßt. Ein schlechtes Omen für den DAX? Ganz so weit würden wir dann doch nicht gehen. Allerdings passt die “alte” Indikation in das Bild einer sich abschwächenden Weltwirtschaft. Und immerhin hat die Weltbank ja erst gestern den Ausblick für 2016 und 2017 gesenkt. Aber wie sagt man so schön: “Diesmal wird alles anders” – sind bekanntlich die vier teuersten Worte an der Börse.
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