(Prime Quants) – Götzseidank, es ist vollbracht! Wir befinden uns im Jahre 2014 n. Chr. Ganz Deutschland ist Weltmeister…ganz Deutschland? Nein! Eine mit unbesiegbaren Spielern bestückte Nationalelf hörte nicht auf, ihren Gegnern Widerstand zu leisten und das Turnier war nicht leicht für die Teams, die dem Löw und seiner Truppe in der Arena entgegen treten mussten. Fragen Sie mal die Argentinier! Die schlichen am Sonntagabend wie geprügelte Hunde vom Platz, während die jubelnden Deutschen den Pokal in den Himmel von Rio reckten und den vierten Stern an die stolzgeschwellte Brust hefteten. Mission completed, weshalb wir dem DFB an dieser Stelle zur Fußballweltmeisterschaft seiner Herrenmannschaft gratulieren und uns bei der FIFA für vier Wochen bester Brot-und-Spiele-Unterhaltung bedanken. Und ja, wir freuen uns f/uuml;r Jogi und mit den Jungs über diesen Titel, auf den wir vor dieser WM nicht unbedingt gewettet haben. Und noch einmal ja, vielleicht ist man an Tagen wie diesen tatsächlich ein wenig stolzer als sonst, Deutscher zu sein. Wor/uuml;ber ich mich ganz persönlich aber auch durchaus freue ist die Tatsache, dass – bei aller Liebe zum Ballsport – das Thema Fußball mit der heutigen Ausgabe des Market Mover endlich in der imaginären Schublade verschwinden kann und, rein sprachbildlich betrachtet, wieder andere Bereiche in den Vordergrund rücken. Noch eine Woche länger, und ich hätte ernsthaft über eine Umschulung zum Sportjournalisten nachgedacht…nein, Spaß beiseite, Schuster bin ich zwar auch nicht, bleibe aber dennoch lieber bei meinem Leisten, und der besteht nun einmal aus hoffentlich halbwegs unterhaltsamen Kommentaren zum (Börsen-)Marktgeschehen, womit mir gerade noch die Überleitung zum Wesentlichen gelungen wäre. Gehandelt wurde neben all der Feierei nämlich auch, und das sogar phasenweise recht ordentlich:

Weltmeisterlich

Wer ist die Nummer 1 der Welt? Klare Antwort – der Dow Jones! Der markierte in dieser Handelswoche nämlich drei Allzeit-Höchststände in Folge und schob die Bestmarke so auf mittlerweile 17.138 Zähler. Damit lässt er die anderen Indizes klar hinter sich und hat (zumindest charttechnisch betrachtet) auch noch Großes vor – konstruiert man aus den markanten Hoch- und Tiefpunkten der vergangenen 12 Monate einen Trendkanal, dann weist dieser nicht nur ganz klar aufwärts, sondern bietet dem Index sogar noch Platz bis in den Bereich um 17.500 / 17.600 Punkte. Das sind rein rechnerisch nicht einmal drei Prozent vom bisherigen All-Time-High und damit, gerade in der laufenden Berichtssaison, eigentlich ein „Klacks“ für die amerikanischen Blue Chips. Für die Psyche der Anleger jedoch würde ein mehr oder weniger zügiger Durchmarsch in Richtung Oberkante des Trendkanals ein wichtiges Signal setzen: „Look at me, I’m Dow!“ Nix da mit Bullenfalle nach Allzeithoch, eine derartige Demonstration der Stärke könnte die momentan vorherrschenden Bedenken der Markteilnehmer hinsichtlich einer drohenden Korrektur, wenn schon nicht gänzlich zerstreuen, dann aber zumindest in den Hintergrund drängen. Das wäre nun wirklich eine prima Sache, denn davon dürften im Anschluss auch die Indizes im Gefolge profitieren, allen voran der Dax. Der dümpelte in dieser Woche nämlich irgendwo im Bereich um 9.800 Zähler herum und während der Dow auf Monatssicht – trotz des laufenden Rücksetzers als Reaktion auf den Abschuss eines Passagierflugzeugs in der Ukraine – schon +0,9 Prozent verbucht, weist das deutsche Pendant für den Juli bislang ein Minus von 0,8 Prozent aus. Gut, immerhin hat der Dax die Unterstützungszone in Form der Januar-Abwärtstrendgeraden bei 9.650 Punkten erfolgreich verteidigen und sich wieder etwas nach oben absetzen können.
Aber eben nur e t w a s, weshalb wir uns jetzt doch ein wenig (Ab-)Glanz von den amerikanischen Märkten wünschen würden. Denn:

Gefährliches Spiel

Unsicherheiten sind Gift für die Märkte. Und unsicher ist vieles, vielleicht zu vieles im Augenblick – die Russen und deren Separatisten spielen Krieg, die Amerikaner spielen Merkel-ärgere-dich-nicht, der Nahe Osten spielt mal wieder mit dem Feuer, Microsoft mit dem Rotstift, VW mit Fiat…und die Börsenkurse? Die spielen verrückt. Das verwundert zwar nicht, aber es verunsichert und die Kurse spiegeln genau das wider – heute rauf, morgen runter, übermorgen auf der Stelle. Wem das nutzt? Niemandem. Im Gegenteil: Eine Folge davon könnte sein, dass sich vermehrt Investoren aus den Märkten zurückziehen und dadurch die bislang überaus starke Nachfrage nach (deutschen) Aktien sinkt. Geht die Zahl der Anleger zurück, fallen die Kurse – je mehr, desto schneller. Nicht zuletzt deshalb hütten wir nichts dagegen, wenn sich ein Hauch der Stabilität, die derzeit tendenziell an den amerikanischen Börsen zu finden ist, auf den hiesigen Märkten niederschlagen und damit für ein bisschen Ruhe auf den Anzeigetafeln sorgen würde. Denn es steht einiges auf dem Spiel!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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