(Prime Quants) – Langsam nähern wir uns dem Jahresende. Die Investoren, Anleger und Trader schliessen ihre Bücher für 2013 und bereiten sich auf das Börsenjahr 2014 vor. Getreu dem Motto „the same procedure as every year“ werden auch dieses Jahr die grossen Finanzinstitute ihre Prognosen für das Jahr 2014 der öffentlichen Finanzgemeinde vorlegen. Hinter diesen Aktionen ist nun nicht unbedingt ein gelebter Altruismus der Banken zu vermuten. Ganz im Gegenteil. Man will sich der Öffentlichkeit als Experte präsentieren und die Heere hochbezahlter Analysten rechtfertigen.
Grund genug für uns, einmal eine Blick auf die Prognosen aus dem vergangenen Jahr für das Jahr 2013 zu werfen. Hierzu haben wir im Internet recherchiert und uns die Prognosen der Banken aus dem vergangenen Jahr für das Jahr 2013 angeschaut: Das Ergebnis:
Bei den Aktienmärkten und den Zinsen waren die Hellseher zumindest in der Lage, die Richtung des Marktes korrekt zu prognostizieren. Dabei muss man allerdings konstatieren, dass eine Abweichung von 30% im Nikkei darauf hindeutet, dass kein „Experte“ überhaupt erkannt hatte, dass sich hier ein Trend anbahnt. Dies sieht man auch an der höchsten Schätzung für diesen Markt. Diese lag bei 11.700 Punkten und wurde von den beiden Geldhäusern Goldman Sachs und der Bremer Landesbank abgegeben.
Beim Währungspaar EURO gegen US-Dollar und beim Gold haben die Finanzexperten es noch nicht einmal geschafft, die Trendrichtung zu erkennen. Beim EURO waren sich die Experten im Durchschnitt einig, dass die Währung eher schwächer notieren wird. Das Gegenteil ist bis dato der Fall. Dabei fällt zudem die extrem hohe Varianz bei den Prognosen auf. Das Tief lag bei Parität, das Hoch bei 1.42 USD pro EURO.
Den Vogel abgeschossen haben die Analysten aber bei der Prognose des Goldpreises für Ende 2013. Mit Ausnahme der ING, die einen Rückgang des Goldpreises auf 1.500 USD vorausgesagt hatte, gingen alle andere Häuser von einem weiter steigenden Goldpreis aus. Im Durchschnitt wurde ein Anstieg des Goldpreises um 11% prognostiziert. Aktuell verzeichnet Gold einen Jahresverlust von etwa 24%!
Es ist bestimmt nicht unser Ziel, mit diesem Beitrag Backtrading zu betreiben oder uns über die Autoren von Prognosen lustig zu machen. Vielmehr wollten wir aufzeigen, dass es schlicht und ergreifend nicht möglich ist, zuverlässige Finanzmarktprognosen aufzustellen. Deshalb:
Wir raten dringend davon ab, auch nur einen Cent auf Prognosen zu setzen. Wir wissen, dass wir die Zukunft nicht prognostizieren können. Aber eines wissen wir ganz sicher: wir werden auch in Zukunft Geld mit Trends verdienen. Das schützt uns selbstverständlich nicht vor Verlusten in Seitwärtsphasen oder in hochvolatilen Märkten. Aber sobald sich Trends entwickeln, sagen uns unsere technischen Modelle, wann wir wieviel und in welchen Markt investieren sollen. Diese Methode ist nicht sehr spektakulär, aber dafür umso erfolgreicher.
Fazit: Bei Prognosen halten wir es mit Mark Twain, dem der Ausspruch „wage keine Prognose…..und schon gar nicht, wenn sie in die Zukunft gerichtet ist“ zugeschrieben wird. Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen!
Wochenrückblick für KW 50
Devisen & Rohstoffe
In einer insgesamt ereignislosen Woche konsolidierte unser Portfolio auf hohem Niveau und beendete den Handel am Freitagabend mit einem marginalen Minus von -0.19%. Dabei wurden wir etwas unglücklich am Dienstag aus unseren profitablen Positionen in den Edelmetallen ausgestoppt, mussten allerdings diese Positionen aufgrund des erneuten Kursrückganges in diesem Segment am Donnerstag erneut auf der SHORT- Seite öffnen. Weiterhin profitieren können wir von den stabilen Trends im Soja-Segment und im Zucker. Mit unserer neuen LONG-Position im Wochengewinner Kaffee eröffnet sich weiteres Gewinnpotenzial aufgrund der positiven Saisonalität bis Anfang Februar.
Die Volatilität bei den Devisen bleibt weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau. Dabei bleibt die seit Wochen bestehende Konstellation intakt: EURO aufwärts, YEN und Austral $ abwärts. Im Ergebnis führt dies zu einem sich leicht abschwächende US-Dollar. Ausgestoppt wurden wir in dieser Woche aus unserer LONG-Position im Britischen Pfund. Dabei haben wir auf Kontraktbasis ein Plus von +1.07% erzielt. Aufgrund des Hebels ergab sich auf Portfolioebene ein Profit von +1.26%. Erst zum Jahreswechsel erwarten wir bei den Devisen eine erhöhte Volatilität und eine Korrektur der aktuellen Trends.
Erneut turbulent ging es in der vergangenen Woche bei den Edelmetallen zu, wodurch wir in diesem Segment einen Wochenverlust von -1.44% hinnehmen mussten. Eine kräftige Aufwärtsbewegung am Dienstag führte zur Liquidation unserer seit Anfang November laufenden SHORTs bei Gold, Silber und Platin. Dabei konnten wir auf Portfolioebene jeweils deutlich mehr als 2% Profit bei Gold und Silber einfahren. Die Platin-Position bescherte uns immerhin noch einen Plus von etwa 1%. Allerdings folgte am Donnerstag eine erneute heftige Abwärtsbewegung, sodass wir in allen drei Märkten erneut in SHORT-Positionen eingestoppt wurden. Das Risiko ist jedoch mit ca. 1% auf Portfolioebene überschaubar. Aus saisonaler Sicht könnte es bei den Edelmetallen bis Ende Januar in der Tendenz eher nach oben gehen.
Der Energiemarkt war neben den Metallen unser zweiter Verlustbringer, allerdings mit nur knapp 1% Minus. Verantwortlich hierfür war insbesondere die Schwäche bei den Destillaten seit Wochenbeginn. Dies führte am Dienstag zur Liquidation unserer LONG-Position in Benzin und am Mittwoch zur Liquidation unserer LONG-Heizöl Position. Beide Trades schlagen mit deutlich mehr als einem Prozent in unserem Portfolio zu Buche. Am Donnerstag und Freitag haben wir in beiden Märkten Verkaufssignale umgesetzt. Ungeachtet dieser neuen SHORT-Positionen sind wir im Rohöl nach wie vor LONG positioniert. Aufgrund dieser Positionskonstellation sollte unser Risiko im Bereich der Energiederivate überschaubar bleiben.
Unser Getreideportfolio konnte in der vergangenen Woche leicht zulegen. Die Gewinntreiber waren vor allem unsere SHORT-Positionen im Weizen und im Sojabohnen-Öl. Die Gewinne wurden etwas durch die Verluste bei der LONG-Position im Mais geschmälert. Aufgrund des kräftigen Kursrückganges mussten wir diese Position am Freitag liquidieren. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass dieser Markt in Kürze wieder in den SHORT-Modus dreht. Damit bleibt der Getreidemarkt das Segment mit der schwächsten Performance in 2013. Dennoch halten wir aktuell noch ein Plus von deutlich über 7%.
Die Performance im Bereich der Weichwaren bereitet uns seit etwa 2 Monaten sehr viel Freude. Insbesondere unsere Trades im Zucker und auch in bei Baumwolle sind die Gewinntreiber in diesem Segment. Im Zucker konnten wir bis dato mit unserer SHORT-Position innerhalb von 5 Wochen knapp 10% verdienen. Auf Portfolioebene bedeutet dies Gewinne in Höhe von 4.3%. Unser LONG in Baumwolle, den wir am Montag eingegangen sind, liegt nun immerhin auch schon mit mehr als 3% auf Kontraktbasis im Gewinn. Ähnlich gute Ergebnisse könnten sich auch bei unserer LONG-Position im Kaffee einstellen. Dieser Markt ist derart ausgebombt, dass hier schnell einmal Gewinne in Höhe von 10% bis 20% anfallen könnten.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler