(Prime Quants) – Deutschland exportiert so viel wie nie zuvor. Mit 99,1 Milliarden Euro wurde im Oktober eine neue Rekordmarke aufgestellt. Rekorde sind da um gebrochen zu werden Allerdings nicht jeder Rekord lässt sofort neue Tops auf der Zielliste auftauchen. Offensichtlich geht es den Exportunternehmen noch sehr gut, doch nicht immer sind rekordverdächtige Absätze auch ein Zeichen dafür, dass alles im grünen Bereich ist.

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Es läuft einfach

Vor wenigen Wochen hieß es noch, dass der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands Gift sei. Ob es dabei um Neid geht oder sich die Argumentation, warum Deutschland seinen Überschuss doch bitte abbauen soll, soll an anderer Stelle diskutiert werden. Fest steht, dass sich die gesamtdeutsche Lage offenbar in Richtung der internationalen Wünsche bewegt. Zwar legte der Export um ein gutes halbes Prozent zu und entwickelte sich auf den ersten Blick „unerwünscht“, doch auf den zweiten Blick entwickelt sich die Handelsbilanz wie „gewünscht“.

Konsum oder Zukauf von Investitionsgütern

Die Tatsache, dass das Importvolumen noch stärker zulegte als das Exportvolumen, dokumentiert die Entwicklung in eine ausgeglichene Handelsbilanz. Um 2,9 Prozent legte nämlich der Kauf ausländischer Waren in Euro gerechnet zu. Ob es sich dabei um eine starke Binnennachfrage nach konsumtiver Güter handelt oder ob es eher ein starker Zukauf von Investitionsgütern ist, interessiert dabei im Grunde niemand. Wichtig scheint allein die Tatsache, das der Import stärker zulegte, als der Export.

Vorsicht vor der Statistikfalle

Während der deutsche Leitindex nach teilweise heftigen Verlusten in der letzten Woche zum Auftakt der neuen Handelswoche nahezu unverändert bleibt, könnte die Entwicklung auch zu einem guten Teil mit der so erfreulich erscheinenden Handelsdaten erklärt werden. Allerdings muss ganz klar relativiert werden. Deutschland ist nämlich alles andere als dicht dran die internationalen Kritikpunkte zu erfüllen. Denn der Export lag mit 99,1 Milliarden Euro immer noch 17,9 Milliarden Euro über den 81,2 Milliarden Euro an Importen. Was sich allerdings durchaus ablesen lässt, sind die Bedeutung für die deutschen Unternehmen. Offenbar geht es unseren Unternehmen immer noch so gut, dass die im Ausland abgesetzte Menge wächst und ein einzelnes Unternehmen und dessen Aktionäre können über die internationale Kritik an gesamtdeutschen Handelsergebnis und dessen Wirkung auf die internationale wirtschaftliche Entwicklung lächeln, wenn die eigenen Zahlen auf Gewinnkurs sind. Ein Zeichen für eine massive Umkehr auf dem Parkett ist diese Meldung jedenfalls nicht.

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