(Prime Quants) – Die Aktie der Commerzbank ist ein Phänomen. Hin- und hergerissen zwischen Zweifel, Euphorie und desaströser Kursentwicklung klettert sie mal nach oben und mal nach unten. Dabei scheint aus langfristiger Betrachtung alles klar. Die Aktie hat noch einiges wieder aufzuholen. Und so wie es heute aussieht, schickt sie sich an genau das zu tun, denn fast 5 Prozent Kursplus auf 9,27 Euro sind eine Hausmarke, die überrascht und einige Fragen aufwirft.

Von 17,33 Euro oder damals noch 1,73 Euro ist die Aktie aus Jahressicht gefallen. Das Tief hatte sie erst bei einem guten Drittel um 5,56 Euro erreicht. Da war den meisten Anlegern schon nicht mal mehr zum Heulen zumute. Allerdings ist die Aktie seit dem schon wieder sehr gut zurückgekommen. Fast zehn Euro sind nach Adam Ries fast eine Verdopplung. Wo kommt der plötzliche Sprung her?

{slider=Market Mover – Der kostenlose Trading-Service << hier klicken >>}
{loadposition inbeitrag_mm_bestellseite}
{/slider}

Liegt es daran, dass sich der Chefvolkswirt der Commerzbank kritisch zur Nachfolgerin von Ben Bernanke oder genauer zu deren Plänen die lockere Geldpolitik fortzusetzen geäußert hat? Sicherlich nicht, denn die US-FED wird sich bestimmt nicht durch die Aussagen von einem Mitarbeiter der Commerzbank zu einem Kurswechsel bewegen lassen. Auch wenn die Aussage, dass die „Saat für die nächste Krise“ ausgebracht wird, wenn die Geldpolitik weiter locker bleibt, höchstwahrscheinlich zutrifft, wie sonst keine Aussage in den letzten Monaten am Finanzmarkt, nein, das wird es nicht sein.

Der aktuelle Höhenrausch könnte jedoch beispielhaft am Interview von Hans A. Bernecker erklärt werden. Dort heißt es, dass in naher Zukunft durchaus Kaufinteressenten für die Commerzbank aufschlagen könnten. Die Gerüchteküche brodelt. Es ist aber zu beachten, dass der Chef der Commerzbank selbst feststellte, dass er Übernahmespekulationen gegen die Commerzbank gelassen entgegen sieht. Schließlich müsse nicht nur die Aktienhoheit eingekauft werden, sondern auch die Verbindlichkeiten der Commerzbank übernommen werden. Damals hieß es von Blessing, dass er niemanden in Europa sehe, der das stemmen könne und wolle. Bleibt die Frage, ob es möglicherweise außereuropäische Unternehmen gibt, die interessiert sind.

Sicherlich, Interesse wird es geben. Von der alleinigen Idee bis zu einer konkreten abgeschlossenen Übernahme ist es jedoch ein weiter Weg. Deswegen ist die heutige Kursexplosion eher als Ausdruck von Hoffnung und purer Spekulation zu betrachten. Das Feuer der Gerüchte, die jetzt kreisen mögen, kann ganz schnell wieder ausgetreten werden. So startet keine Fortsetzung von einer Aufwärtsbewegung. Das ist eher eine Eintagsfliege. Jenseits der 10,00 Euro wird dann aber doch interessant, weil dann möglicherweise andere Faktoren relevant werden. Der morgige Freitag wird ein spannender für die Aktionäre der Commerzbank. Gibt man die heutigen Kursgewinne wieder ab oder können die Niveaus gehalten werden?

{loadposition mainbody_interessenkonflikt}
{loadposition mainbody_author_sj}
{loadposition inbeitrag_social}