(Prime Quants) – Für die vergangenen zehn Handelsjahre lässt sich im DAX ein Erwartungswert von 5,26 Prozent für eine Haltedauer von einem Jahr errechnen – ganz egal wann man kauft. Werden zudem noch die Dividendenzahlungen berücksichtigt, steigt die zu erwartende Rendite auf 7,85 Prozent. Analysieren kann man den Unterschied anhand der verschiedenen Berechnungsarten des deutschen Leitindex, der grundsätzlich als Performance- (WKN: 846900) aber auch als Kurs-Index (WKN: 846744) fortlaufend berechnet wird. Selbstverständlich sind diese Renditekennzahlen nicht in Stein gemeißelt und repräsentieren nur den Durchschnitt der vergangenen zehn Handelsjahre. Allerdings sind es genau diese Rendite-Argumente, die Aktien derzeit den Zusatz „alternativlos“ verleihen. Mit einem Tagesgeldkonto oder dem Kauf von Staatsanleihen lässt sich demgegenüber derzeit kaum etwas verdienen, vor allem wenn in der Gewinn- und Verlust-Rechnung die Inflation berücksichtigt wird.

Kurstreiber Nr. 1: Die enorme Liquidität. Summa summarum pumpen die Notenbanken in den USA und Japan derzeit zusammen 124 Milliarden Euro pro Monat in den Markt. Wie stark sich diese extrem lockere Geldpolitik tatsächlich auf den Aktienmarkt auswirkt, bleibt sehr schwer abzuschätzen. Denn niemand weiß, wie viel davon tatsächlich in den Wirtschaftskreislauf und an die Börsen durchsickert – und am Ende dann vor allem auch in Europa ankommt. Fakt ist: Die Marktkapitalisierung aller 30 DAX-Werte ist von 663 Milliarden Euro Anfang Januar auf 699 Milliarden Euro im April gestiegen. Unter dem Strich ein Plus von 36 Milliarden Euro in gut drei Monaten. Und die Notenbanken haben in dieser Woche deutlich gemacht, dass sie den Geldhahn so schnell nicht zudrehen wollen.

Die Maßnahmen der Notenbanken scheinen zumindest für Beruhigung am Aktienmarkt gesorgt zu haben – so viel lässt sich mit Sicherheit sagen. Doch es gibt auch zunehmend skeptische Stimmen. So hat Rick Rieder die US-Notenbank dazu aufgerufen, ihre expansive Geldpolitik einzuschränken. Der Investmentchef des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock nannte das Anleihekaufprogramm einen „stumpfen Hammer“, der die Inflation anheize und die Märkte verzerre. Und in der Tat: Nach dem 15ten Allzeithoch des Dow Jones innerhalb dieses Jahres, wäre eine Verschnaufpause durchaus angebracht.

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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