(Prime Quants) – Ein wenig eigenartig muten die Kurszuwächse zum Montag an. Die Aktie von ThyssenKrupp legt um 1,67 Prozent zu und wird am Vormittag bei 15,83 Euro gehandelt. Hintergrund der Aufschläge ist ein Bericht über potenzielle Käufer für die als unrentabel geltenden Betriebe in den USA und Brasilien. Die Aktie holt damit zur Wocheneröffnung nach, was am letzten Freitag schon erwartet wurde.

Es heißt, dass noch zwei Kaufinteressenten übrig sind, die bei den zu veräußernden Werken zuschlagen wollen. Bereits am Freitag berichtete Bloomberg, dass Cia. Siderurgia Nacional (CSN) rund drei Milliarden US-Dollar biete. Auch wenn im August noch aus der Konzernzentrale zu hören war, dass man die Werke für den Buchwert, der bei etwa 7 Milliarden Euro liegt, losschlagen wollen, spielt das Management angeblich (Bericht der „Süddeutschen Zeitung“) mehrere Varianten durch, wo mit Preisen zwischen einer und vier Milliarden gerechnet wird. Wenn keine neuen Kaufinteressenten dazu kommen und sich ThyssenKrupp zu einem Deal durchringen kann, werden wahrscheinlich Abschreibungen für die Werke fällig. Einzig die Befürchtung der Anleger vor noch größeren Zahlungen in der Zukunft, wenn die Werke Verluste schreiben, kann erklären, warum die Aktie trotz möglicher Verluste beim Verkauf zulegen kann.

Chart ThyssenKrupp (WKN 750000)

Nach knapp zwei Jahren an der Spitze brodelt es um den Konzernchef Jürgen Claassen. Der seit 28 Jahren für ThyssenKrupp arbeitende hat um Beurlaubung gebeten. Es geht um sogenannte Luxusreisen auf Konzernkosten. Am 10. Dezember wird sich der Aufsichtsrat mit der Angelegenheit beschäftigen.

Unterm Strich hatten Händler für den heutigen Tag mit Abwärtsdruck auf die Nachrichten gerechnet, aber die Märkte haben hier mal wieder ein Schnippchen geschlagen.

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