(Prime Quants) Nach Kursverlusten von 2.044 Punkten bzw. 19 Prozent in den ersten 28 Handelstagen des Jahres 2016 kehrt an der Börse langsam wieder Normalität ein. Von einer Wiederaufnahme des ursprünglichen Hausse-Trends kann zwar noch lange nicht gesprochen werden, doch immerhin hat der DAX zuletzt einige Fleißpunkte sammeln können, die auf einen Boden hindeuten und ein Ende des Abwärtstrends möglich machen. Die aktuelle Bestandsaufnahme:
Kleines Umkehrmuster macht Hoffnung auf großen Boden
Mit dem kräftigen Anstieg am Dienstag (+2,34 Prozent) hat der DAX aus charttechnischer Sicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Denn 1.) gelang mit einem Schlusskurs bei 9.719 Punkten endlich der Sprung über die Volumenspitze im Bereich von 9.600 Zählern, während 2.) gleichzeitig ein kleines Umkehrmuster vollendet wurde. Die Formation ist zwar etwas verschoben, doch es braucht nicht viel Fantasie, um aus dem Januar-Tief bei 9.315 Punkten und den Februar-Tiefs bei 8.699 und 9.125 Punkten eine umgekehrte SKS (Schulter-Kopf-Schulter) zu konstruieren.
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Chart – DAX |
Bei 10.000 Punkten ist noch der Deckel drauf
Bevor wir aber über Kursziele im Bereich von 10.575 Punkten diskutieren (so viel Potenzial würde sich aus der SKS ableiten lassen), stellt sich dem DAX an der runden 10.000er Marke noch eine hartnäckige Hürde in den Weg. Der Sprung darüber wäre aus charttechnischer Sicht ein starkes Signal, dass zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Optimisten bedeuten dürfte. Allerdings findet sich im Bereich von 10.000 Punkten in Form einer scharfen Volumenkante die obere Begrenzung der 1.000 Punkte breiten Seitwärtsrange. Um solche Widerstände zu überbieten sind typischerweise eine große Überschrift (hierfür könnte EZB-Chef Mario Draghi am kommenden Donnerstag sorgen) oder mehrere Anläufe notwendig. Zwischenzeitlich leichtere Kurse und ein Pullback bis 9.550/9.600 Punkte würden also durchaus ins Chartbild passen.
Privatanleger wechseln ins Bärenlager
Mit den ganz großen Abschlägen ist momentan allerdings nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Die Privatanleger haben ihre optimistische Haltung endlich aufgegeben, wie es am EUWAX-Sentiment (Jahressicht) abzulesen ist. Wir hatten in den vergangenen Wochen immer wieder darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Jahren alle Aufwärtsbewegungen von einer guten Portion Skepsis begleitet wurden. Wenn die privaten Hände nun also zunehmend ins Bärenlager wechseln, ist das für den DAX grundsätzlich positiv. Unser Fazit:
Die Chancen für eine Bodenbildung stehen momentan nicht schlecht. Was fehlt sind allerdings noch bestätigende Signale, die aber erst oberhalb von 10.000 Punkten aktiviert werden dürften. Bis es allerdings soweit ist, kann man die Marke rund um 9.600 Punkten für Buy-on-Dip-Käufe im Auge behalten.
Erfolgreiche Trades wünscht
Ihr
Sebastian Hoffmann
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler