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Unter die Räder
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Unter die Räder

Letztens hatten wir „neue Verkaufssignale“ avisiert, und tatsächlich sind die Aktienmärkte (aber nicht nur die) in den zurückliegenden Sitzungen ordentlich unter die Räder gekommen. Für DAX und Dow Jones ging es gleich mehrfach auf neue Jahrestiefs, ersterer rutschte dabei zwischenzeitlich sogar unter die 12.000er-Marke ab, während der Zweitgenannte die 30.000er-Schwelle deutlich hinter (oder besser, weil treffender: unter) sich ließ. Deutliche Preisrückgänge waren auch beim Rohöl zu verzeichnen, das – wir sprechen von der Nordseesorte Brent – in Richtung der 80-Dollar-Marke zurückfiel und damit das Niveau von Mitte Januar erreichte. Abwärts ging es ebenfalls beim Goldpreis, der auf ein neues Zwei-Jahres-Tief bei 1.614 USD abschmierte. Aber

Erholung in Sicht?

Nach den Tiefs ist vor den Hochs – oder aber wenigstens vor einer Gegenreaktion/Erholung, so zumindest konnten die Kursverläufe zur Wochenmitte interpretiert werden. Allerdings nur kurzzeitig, denn schon am Donnerstag legten die Märkte auf breiter Front wieder den Rückwärtsgang ein. Was unter anderem auch den jüngsten Inflationszahlen geschuldet war, die in Deutschland mit 10,0 Prozent jetzt zweistellig und auf dem höchsten Stand seit gut 70 Jahren notieren. Hinter eine mögliche Erholung muss also mindestens ein Fragezeichen gemacht werden, selbst wenn der DAX heute im frühen Handel wieder über die runde 12.000er-Barriere steigen kann. Die steht damit im Mittelpunkt des aktuellen Kursgeschehens und bildet so etwas wie das berühmte Zünglein an der Waage, jedenfalls aus charttechnischem Aspekt. Denn:

12.000 als Dreh- und Angelpunkt

Kann sich der deutsche Leitindex oberhalb von 12.000 behaupten und den Re-Break mit Kursen über 12.181/12.184 bestätigen, hätten die Blue Chips zunächst wieder Raum bis an das Volumenmaximum (= das Level mit dem meisten Handelsvolumen seit Ende der Finanzkrise 2009) bei 12.375/12.350 Zählern, das nun zusammen mit bisherigen Jahrestief bei 12.391 einen massiven Widerstandsbereich bildet. An eben diesem sind die Notierungen in dieser Woche gleich mehrfach gescheitert, was die Bedeutung dieses Kurslevels unterstreicht. In der Gegenrichtung – also unterhalb der 12.000er-Schwelle – liegt der Fokus hingegen auf dem neuen Jahrestief bei 11.863 Punkten, das mit dem gestrigen Tagestief (11.867) bereits getestet wurde. Fällt der DAX unter dieses Niveau, wäre ein schneller Dip Down an das 2020er-November-Tief bei 11'450 vorstellbar, bevor das markante Tief vom 15. August 2019 (!) bei 11.266 und die 11.000er-Marke als mögliche Unterstützungen infrage kommen könnten.

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